Höhle der Ahnen

Eine alte, große Tropfsteinhöhle. Der Weg in die Höhle ist lang und eng. Man kann die Pfote vor den Augen nicht erkennen. In der Höhle befindet sich ein See. Darüber ist ein Loch, in das gerade so der Mond bei Mondhoch reinpasst. Zu dem Zeitpunkt spiegelt der See den Mond am meisten und erleuchtet die gesamte Höhle. Hier treffen sich die Heiler, um sich mit dem GeisterClan die Zungen zu geben. Doch nicht immer kommen alle Heiler. Die meisten haben sich von ihren Ahnen losgesagt.

Spiegelpfote
kam ebenfalls in der Höhle an und sah sich ehrfürchtig in der Stille um. Der See faszinierte sie, er schien so klar und doch auch trüb zu sein. Ob die anderen Heiler auch kommen? Sicherlich, Trumpfkarte hat das Zeichen doch bestimmt an alle geschickt. Aber wo sind sie dann? Spiegelpfote sagte nichts, doch ihre Gedanken wirbelten in ihrem Kopf herum, bis sie sich dazu zwang, sich hinzusetzen und ihren Kopf zu ordnen. Sie war immer noch sehr aufgeregt.

(Dornenfluss war eigentlich vor der Höhle ^-^)
Dornenfluss lief eilig hinter ihrer Schülerin her. Als sie dann bei dem See angekommen war, flüsterte sie ehrfürchtig: "Der Anblick fasziniert mich jedes mal aufs Neue!" Sie schaute sich um. "Spiegelpfote, komm neben mich. Wir werden auf die anderen Heiler und Trumpfkarte warten." Sie legte sich vor den unterirdischen See hin und wartete.

(Ouuh, tschuldigung ^-^)
Spiegelpfote
Ebenso ehrfürchtig legte sich die Heilerschülerin vor den See und wartete. Darauf, dass etwas geschah. Das die Heiler kamen, oder der GeisterClan. Sie schaffte es kaum, ruhig liegen zu bleiben und sah sich mit grossen Augen in der Tropfsteinhöhle um.

Trumpfkarte
<--- Großer Turm
Die schwarz gemusterte Kätzin tauchte aus dem Wasser als flackernde Gestalt. Sie stand auf der Wasseroberfläche und sagte: "Hallo, Dornenfluss und Spiegelpfote. Schön, dass ihr auf meinen Ruf gehört habt." Sie sah sich um. Als sie die anderen beiden Heiler nicht finden konnte, fragte sie: "Wo sind denn Staubträne, Bärentatze und Himmelspfote? Kommen Sie etwa nicht?"

Dornenfluss neigte höflich den Kopf, als Trumpfkarte sie begrüßte. "Nein, ich weiß leidet nicht, wo sie geblieben sind. Tut mir leid.", miaute sie als Antwort auf Trumpfkartes Frage. Sie legte beruhigend die Schwanzspitze auf Spiegelpfotes Schulter.

Spiegelpfote
musste sich bemühen, nicht überrascht aufzumiauen, als Trumpfkarte aus dem Wasser stieg. Es kostete sie eine riesige Anstrengung, ruhig auf dem Boden liegen zu bleiben. Sie knetete den Höhlenboden mit den Pfoten und sah von ihrer Mentorin zu Trumpfkarte und zurück. Plötzlich wusste sie nicht, was sie sagen sollte. In der Hoffnung, Trumpfkarte würde sie nichts fragen, sah sie die Kriegerin an.

Trumpfkarte nickte. "Verstehe." Eine lange Pause folgte. Dann fragte sie schließlich: "Wie steht es mit eurem Clan? Wer von euch glaubt noch an uns?"

Dornenfluss schaute die Kriegerin traurig an. "Nicht viele. Mondstern hat die Hoffnung schon fast verloren. Was mit Mondsee ist, weiß ich nicht. Wahrscheinlich sind wir Heiler die einzigen, die noch den Glauben am Leben erhalten."

Spiegelpfote
Nun konnte die Heilerschülerin nicht mehr länger an sich halten. Sie setzte sich mit leuchtenden Augen auf und sagte: "Ich glaube an euch! Und wenn irgendjemand das nicht tut, dann ist diese Katze ein Mäusehirn!" Sie war viel zu aufgeregt, um über ihre Worte nachzudenken und sah Trumpfkarte mit leuchtenden und bewundernden Augen an.

Trumpfkarte schaute Dornenfluss ebenso traurig an. "Okay. Danke dir, Dornenfluss. Das wird uns eine große Hilfe dabei sein, zu urteilen, bei wen wir noch Hoffnung haben könnten und bei wem nicht." Ihre Augen spiegelten leicht Dankbarkeit. "Das wissen wir, Spiegelpfote. Es ist schön zu wissen, dass ihr euch nicht von uns abwenden werdet."

Spiegelpfote
war plötzlich verlegen. Sie sah zu Boden und als sie Trumpfkarte wieder in die Augen sah, erblickte sie dort leichte Dankbarkeit. Sie wurde wieder verlegen und wusste nicht, was sie tun sollte. Als erstes legte sie sich einfach wieder hin und sah sich in der Höhle um, wobei ihr Blick überall haftete, ausser an Trumpfkarte. Dann kam sie zu dem Schluss, dass sie etwas sagen musste und sagte das Erste, was ihr einfiel: "Ich werde mich ganz bestimmt niemals von euch abwenden." Es klang sehr leise, doch sie wusste, man würde es in der ganzen Höhle hören.

Aus Trumpfkartes Kehle klang ein leises Schnurren, dass sich in der Höhle verlief und dunkler wirkte. Sie bewegte sich zwei Schritte mach vorn, sodass sie den Höhlenboden leicht berührte. An dieser Stelle zischte es vernehmlich und Trumpfkartes Gestalt drohte zu verschwinden, da setzte sie die Pfote wieder auf das Wasser. "Ich darf das Wasser nicht verlassen.", murmelte sie Halbbruder sich selbst, halb an die beiden MondClan-Katzen als Erklärung. Sie bewegte eine Karte in Richtung Spiegelpfote und strich ihr damit über den Kopf, wie mit der Zunge. Dann flog die Karte wieder zu seiner Besitzerin zurück.

Spiegelpfote
hatte das Ganze mit grossen Augen betrachtet und schnurrte, als die Karte ihr über den Kopf strich. Wie hatte Trumpfkarte das nur geschafft?! Offen, wie sie war, fragte sie mit deutlicher Bewunderung in der Stimme: "Wie hast du das gemacht?" Ehrfürchtig sah sie der Karte nach, die zurück zu Trumpfkarte flog.

Trumpfkarte schnurrte belustigt. "Wenn du stirbst, bekommst du eine besondere Fähigkeit, die zu dir passt. Ich habe, bevor ich zu den Clans gestoßen bin, im Zirkus als Wahrsagerin und sogenannte Kartentänzerin gearbeitet. Und jetzt habe ich genau diese Fähigkeit. Nur viel ausgereifter."

Spiegelpfote
hörte Trumpfkarte fasziniert zu. Sie hatte keine Ahnung gehabt und fragte sich nun, was wohl eines Tages ihre Fähigkeit werden würde. Sie hatte keine besonders spezielle Vergangenheit gehabt und mit dem Namen Spiegel konnte man kaum etwas anfangen. Die Gedanken waren deutlich in ihren Augen zu lesen.

Trumpfkarte legte den Kopf schief und sah Spiegelpfote nachdenklich an. "Spiegelpfote... Spiegeltraum...", murmelte sie. "Hm. Die Fähigkeit der eigenen Verdoppelung ist schon an Spiegelherz vergeben. Vielleicht wirst du irgendwann in deinen Träumen ab und zu mal die Zukunft träumen."

Spiegelpfote
sah Trumpfkarte gebannt an. Woher kannte sie ihren vollständigen Heilernamen? Würde sie wirklich so heissen? Und... Die Zukunft träumen... Wie aufregend! Sie konnte kaum stillhalten und zappelte wie verrückt herum, tänzelte und knetete mit den Pfoten den Boden.

Trumpfkarte sah die Schülerin streng an. "Das wirst du alles im Laufe deines Lebens erfahren. Ich habe dir sogar schon zu viel verraten." Sie sah auf den Höhleneingang. "Nichts.", murmelte sie enttäuscht.

Spiegelpfote
senkte etwas schuldbewusst den Kopf. Sie hatte zwar nicht gefragt, aber Trumpfkarte hatte ihre Gedanken sicher an ihren Augen gesehen. Auch sie sah zum Eingang, als die Kriegerin es tat und senkte wieder den Blick, als da nichts war.

Trumpfkarte wandte sich an Spiegelpfote. "Wir sind der GeisterClan. Wir wissen alles. Wirklich alles. Und irgendwann wirst auch du zu uns gehören. Jedoch nicht, wenn die Clans so bleiben, wie sie jetzt sind. Sie zerstören ihre eigene Zukunft. Wenn sie nicht an uns glauben verschwinden wir und die gestorbenen Katzen werden mein Leben im Jenseits mehr haben."

Spiegelpfote
betrachtete Trumpfkarte ernst und antwortete: "Ich werde mein Bestes tun, unserem Clan - Allen Clans - Den Glauben an euch zurückzubringen." Sie sagte es nicht aufmüpfig oder selbstbewusst, einfach nur Ernst.

Dornenfluss nickte bestätigend. "Wir werden alles tun, was in unserer Macht steht.", miaute sie ebenso ernst und ein Fünkchen Selbstbewusstsein schwang mit.

Trumpfkarte schaute die beiden an. "Ich verstehe. Und ich danke euch. Ihr könnt gehen, oder auf die anderen Heiler warten. Dann können wir alles nochmal genauer besprechen."

Spiegelpfote
sah ihre Mentorin abwartend an. Würden sie warten oder gehen? Spiegelpfote selber fände es toll, zu warten, doch sie war auch müde und würde gern gehen. Zum Glück musste sie nicht entscheiden.

Dornenfluss dachte angestrengt nach. "Hm. Ich schätze, wir werden warten. Du kannst ja ein bisschen schlafen, Spiegelpfote. Oder willst du selbst entscheiden?", fragte Sie Spiegelpfote am Ende frech, jedoch mit einem Unterton der zeigte, dass sie keine Antwort erwartete.

Spiegelpfote
sah ihre Mentorin belustigt an und miaute ebenso frech zurück: "Nein danke, ich finde, du hast gut entschieden." Dann suchte sie sich ein Plätzchen etwas abseits vom Wasser und legte sich hin, mit dem Rücken an einen Stalakmiten geschmiegt.